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Wissenswertes über "H" wie...

Haemoglobin

Vor jeder Spende wird zur Feststellung der Spendefähigkeit der Hämoglobinwert oder auch Hb-Wert des Spenders gemessen. Eisen im Blut? Ja, Eisen ist Teil des menschlichen Blutes.

Es befindet sich im Hämoglobin und wird an vielen Stellen im Stoffwechsel benötigt, an denen Sauerstoff oder Elektronen übertragen werden. Hämoglobin ist für die rote Farbe des Blutes verantwortlich und befindet sich in den roten Blutkörperchen. Der normale Eisenverlust über Haut, Niere und Darm liegt für Männer bei ca. 1 mg pro Tag, für Frauen bei 1,5 mg pro Tag. Häufige Eisenmangelerscheinungen können u. a. sein: Ermüdung, Atemnot oder Belastung oder Probleme bei der Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.

Um die täglichen Verluste auszugleichen, muss eine größere Menge Eisen zugeführt werden, als an Verlusten auftritt. Grund hierfür ist, dass nur etwa 10 bis 15% des Nahrungseisens aufgenommen werden und so dem Körper zur Verfügung stehen. Eisen aus Fleischprodukten wird mit mehr als 20% überdurchschnittlich gut, Eisen aus pflanzlichen Quellen wird mit ca. 5% wesentlich schlechter aufgenommen. Für Spender, die häufig spenden, kann es sinnvoll sein, den Verlust durch ein Eisenpräparat zu ersetzen. 

Haltbarkeit

Das Komplizierte an unserem Blut ist, dass wir es nicht beliebig lang lagern können. Doch im Laufe der Jahre und Dank des medizinischen Fortschritts ist es gelungen, die Haltbarkeit von Blutkonserven bis auf 42 Tage bei einer Lagertemperatur von 2-6 Grad Celsius auszudehnen.

Andere Blutprodukte hingegen werden deutlich kühler gelagert. Plasmakonserven beispielsweise bewahrt man bei minus 30 Grad Celsius auf. Für die unterschiedlichen Lagerformen gibt es in der Blutverarbeitung gesonderte Lagerbereiche.

Hämatom

In sehr seltenen Fällen kann es leider zu blauen Flecken infolge einer Blut- oder Plasmaspende kommen. Dieses Risiko der Punktion kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden. So individuell wie jeder Mensch ist, so unterschiedlich sind zum Teil die Venenverhältnisse.

Sollte es nach Verlassen des Blutspendezentrums zu Hämatombildungen kommen, bitten wir, eine Rückmeldung an das Spendezentrum zu geben. Bei Schmerzen sollte die Punktionsstelle gekühlt werden. Der Arm sollte in den kommenden Tagen nicht zu stark belastet werden.

Hämophilie

Hämophilie ist eine Erbkrankheit, bei der die Blutgerinnung gestört ist. Die Krankheit tritt hauptsächlich bei Männern auf und ist in Zusammenhang mit einer Blutspende deshalb gefährlich, da das Blut von Hämophiliepatienten sehr langsam, bzw. gar nicht gerinnt. Daher sind Bluterkranke von der Blutspende ausgeschlossen, wodurch wir zuallererst die Betroffenen selbst schützen möchten.

Hepatitis

Hepatitiden sind Infektionskrankheiten der Leber, welche ein Ausschlussgrund, u.U. auch dauerhaft, bei der Blutspende sind. Unabhängig davon, ob tatsächlich Krankheitserscheinungen aufgetreten sind und wie lange die Erkrankung zurückliegt, darf man laut den gültigen Richtlinien der Bundesärztekammer keine Spender mehr zulassen, bei denen eine Hepatitis B oder C nachgewiesen wurde. Nach Hepatitis A und E kann nach einem bestimmten Zeitraum eine Wiederzulassung erfolgen.

Um die Empfänger der Blutspenden sicher schützen zu können, wird jede Blutkonserve in unseren Laboren auf Infektionen und Krankheiten untersucht.

Homosexualität

Leben retten mit einer Blut- oder Plasmaspende ist ein besonderes soziales Engagement, das Homosexuellen leider lange Zeit aufgrund der Bestimmungen verwehrt wurde. Die Bundesärztekammer hat die Richtlinie zur Gewinnung von Blut- und Blutbestandteilen und zur Anwendung von Blutprodukten (Richtlinie Hämotherapie) im Herbst 2021 angepasst.

Damit dürfen nun alle Menschen – egal welchen Geschlechts und welcher sexuellen Orientierung – spenden, wenn sie vier Monate "risikolosen Sexualverkehr" (ohne wechselnden Geschlechtspartner) hatten und aus medizinischer Sicht nichts dagegenspricht. Eine Einschätzung des Risikos erfolgt durch unsere Spendeärzte.